34.4. Marktpreisrisiko
4.1 Sicherungspolitik und Finanzderivate
Im Zuge der allgemeinen Geschäftstätigkeit ist der Volkswagen Konzern Währungs-, Zins-, Rohstoffpreis-, Aktienkurs- und Fondspreisrisiken ausgesetzt. Es ist Unternehmenspolitik, diese Risiken durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften zu begrenzen beziehungsweise auszuschließen. Grundsätzlich werden alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen zentral durchgeführt beziehungsweise koordiniert. Ausnahmen sind unter anderem die Teilkonzerne Scania, MAN und Porsche Holding GmbH (Salzburg).
ANGABEN ZU GEWINNEN UND VERLUSTEN AUS FAIR-VALUE-HEDGES
Im Rahmen von Fair-Value-Hedges erfolgt eine Absicherung gegen Wertänderungsrisiken bei Bilanzposten. Zum Stichtag werden sowohl Sicherungsinstrumente als auch Grundgeschäfte in Bezug auf das abgesicherte Risiko zum Fair Value bewertet, wobei die sich ergebenden Wertänderungen kompensatorisch in der entsprechenden Position der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Im Vorjahr ergab sich ein Ertrag aus Fair-Value-Hedges in Höhe von 7 Mio. €.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gewinne und Verluste aus Sicherungsbeziehungen (Fair-Value-Hedges) nach Risikoarten im Geschäftsjahr:
(XLS:) Download |
ANGABEN ZU GEWINNEN UND VERLUSTEN AUS FAIR-VALUE-HEDGES IN 2018 |
||
---|---|---|
Mio. € |
Ineffektivitäten aus Sicherungsbeziehungen |
|
|
|
|
Absicherung des Zinsrisikos |
|
|
Übriges Finanzergebnis |
– |
|
Sonstiges Betriebliches Ergebnis |
34 |
|
Absicherung des Währungsrisikos |
|
|
Übriges Finanzergebnis |
– |
|
Sonstiges Betriebliches Ergebnis |
−30 |
|
Kombinierte Absicherung des Zins- und Währungsrisikos |
|
|
Übriges Finanzergebnis |
0 |
|
Sonstiges Betriebliches Ergebnis |
5 |
ANGABEN ZU GEWINNEN UND VERLUSTEN AUS CASH-FLOW-HEDGES
Im Zusammenhang mit der Bildung von Cash-flow-Hedges werden Risiken schwankender zukünftiger Zahlungsströme abgesichert. Diese Zahlungsströme können sich aus einem bilanzierten Vermögenswert oder einer bilanzierten Verbindlichkeit ergeben, aber auch aus einer hochwahrscheinlich eintretenden Transaktion. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Gewinne und Verluste aus Sicherungsbeziehungen (Cash-flow-Hedges) nach Risikoarten:
(XLS:) Download |
ANGABEN ZU GEWINNEN UND VERLUSTEN AUS CASH-FLOW-HEDGES IN 2018 |
||
---|---|---|
Mio. € |
2018 |
|
|
|
|
Absicherung des Zinsrisikos |
|
|
Gewinn oder Verlust aus Fair Value Änderungen von Sicherungsgeschäften innerhalb des Hedge Accounting |
|
|
Im Eigenkapital erfasst |
−38 |
|
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst |
0 |
|
Reklassifizierungen aus der Cash-flow-Hedge Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung |
|
|
Aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehungen |
– |
|
Aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts |
2 |
|
Absicherung des Währungsrisikos |
|
|
Gewinn oder Verlust aus Fair Value Änderungen von Sicherungsgeschäften innerhalb des Hedge Accounting |
|
|
Im Eigenkapital erfasst |
−1.367 |
|
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst |
−7 |
|
Reklassifizierungen aus der Cash-flow-Hedge Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung |
|
|
Aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehungen |
−1 |
|
Aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts |
−1.074 |
|
Kombinierte Absicherung des Zins- und Währungsrisikos |
|
|
Gewinn oder Verlust aus Fair Value Änderungen von Sicherungsgeschäften innerhalb des Hedge Accounting |
|
|
Im Eigenkapital erfasst |
8 |
|
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst |
0 |
|
Reklassifizierungen aus der Cash-flow-Hedge Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung |
|
|
Aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehungen |
– |
|
Aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts |
−8 |
|
Absicherung des Rohstoffpreisrisikos |
|
|
Gewinn oder Verlust aus Fair Value Änderungen von Sicherungsgeschäften innerhalb des Hedge Accounting |
|
|
Im Eigenkapital erfasst |
−5 |
|
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst |
– |
|
Reklassifizierungen aus der Cash-flow-Hedge Rücklage in die Gewinn- und Verlustrechnung |
|
|
Aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehungen |
– |
|
Aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts |
1 |
In der Tabelle sind im Eigenkapital gezeigte Effekte um latente Steuern reduziert.
Der Gewinn oder Verlust aus Fair Value Änderungen von Sicherungsgeschäften innerhalb des Hedge Accounting entspricht der Basis für die Ermittlung von Ineffektivitäten innerhalb der Sicherungsbeziehung. Als ineffektiver Anteil von Cash-flow-Hedges werden die Erträge oder Aufwendungen aus Fair Value Änderungen von Sicherungsinstrumenten bezeichnet, die die Fair Value Änderungen der Grundgeschäfte übersteigen. Diese Ineffektivitäten innerhalb der Sicherungsbeziehung entstehen durch Differenzen in den Parametern zwischen dem Sicherungsinstrument und dem Grundgeschäft. Diese Erträge und Aufwendungen werden in den Sonstigen betrieblichen Erträgen/Aufwendungen beziehungsweise im Finanzergebnis erfasst. Im Geschäftsjahr 2017 wurden −11 Mio. € Ineffektivitäten erfolgswirksam erfasst.
Zur Darstellung von Marktpreisrisiken aus originären und derivativen Finanzinstrumenten nach IFRS 7 kommen im Volkswagen Konzern zwei verschiedene Methoden zur Anwendung. Für die quantitative Risikomessung werden die Zins- und Währungsrisiken des Teilkonzerns Volkswagen Finanzdienstleistungen mittels Value-at-Risk (VaR) auf Basis einer historischen Simulation gemessen, während die Marktpreisrisiken der übrigen Konzerngesellschaften mit Hilfe einer Sensitivitätsanalyse ermittelt werden. Die Value-at-Risk-Berechnung gibt die Größenordnung eines möglichen Verlusts des Gesamtportfolios an, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % innerhalb eines Zeithorizonts von 40 Tagen nicht überschritten wird. Grundlage hierfür ist die Aufbereitung aller sich aus den originären und derivativen Finanzinstrumenten ergebenden Cash-flows in einer Zinsablaufbilanz. Die bei der Ermittlung des Value-at-Risk verwendeten historischen Marktdaten reichen dabei auf einen Zeitraum von 1.000 Handelstagen zurück. Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse wird durch Variation von Risikovariablen innerhalb der jeweiligen Marktpreisrisiken der Effekt auf Eigenkapital und Ergebnis ermittelt.
ANGABEN ZU SICHERUNGSINSTRUMENTEN IM RAHMEN VON HEDGE ACCOUNTING
Im Volkswagen Konzern werden zur Absicherung von Wertänderungen von Bilanzpositionen regelmäßig Sicherungsinstrumente abgeschlossen. Die folgende Übersicht zeigt die Nominalvolumen, Fair Values sowie Ermittlungsgrößen zur Bestimmung der Ineffektivitäten von Sicherungsinstrumenten, die zur Absicherung von Wertänderungsrisiken im Rahmen von Fair-Value-Hedges abgeschlossen wurden:
(XLS:) Download |
ANGABEN ZU SICHERUNGSGESCHÄFTEN IM RAHMEN VON FAIR-VALUE-HEDGES IN 2018 |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mio. € |
Nominalvolumen |
Sonstige Vermögenswerte |
Sonstige Verbindlichkeiten |
Fair Value Änderung zur Ermittlung von Ineffektivitäten |
||||
|
|
|
|
|
||||
Absicherung des Zinsrisikos |
|
|
|
|
||||
Zinsswaps und Zinsoptionskontrakte |
48.609 |
467 |
61 |
309 |
||||
Absicherung des Währungsrisikos |
|
|
|
|
||||
Devisentermin- und Optionskontrakte, Währungsswaps |
6.811 |
222 |
75 |
95 |
||||
Kombinierte Absicherung des Zins- und Währungsrisikos |
|
|
|
|
||||
Zins-/Währungsswaps |
901 |
58 |
0 |
108 |
Des Weiteren werden zur Absicherung des Risikos schwankender zukünftiger Zahlungsströme Sicherungsinstrumente abgeschlossen. In der folgenden Tabelle werden die Nominalvolumen, Fair Values sowie Ermittlungsgrößen zur Bestimmung der Ineffektivitäten von Sicherungsinstrumenten, die in Cash-flow-Hedges abgebildet werden, aufgeführt.
(XLS:) Download |
ANGABEN ZU SICHERUNGSGESCHÄFTEN IM RAHMEN VON CASH-FLOW-HEDGES IN 2018 |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mio. € |
Nominalvolumen |
Sonstige Vermögenswerte |
Sonstige Verbindlichkeiten |
Fair Value Änderung zur Ermittlung von Ineffektivitäten |
||||
|
|
|
|
|
||||
Absicherung des Zinsrisikos |
|
|
|
|
||||
Zinsswaps |
12.477 |
39 |
15 |
17 |
||||
Absicherung des Währungsrisikos |
|
|
|
|
||||
Devisenterminkontrakte/Währungsswaps |
66.505 |
1.834 |
836 |
2.794 |
||||
Devisenoptionskontrakte |
17.956 |
187 |
91 |
69 |
||||
Kombinierte Absicherung des Zins- und Währungsrisikos |
|
|
|
|
||||
Zins-/Währungsswaps |
1.424 |
44 |
11 |
35 |
Die Fair Value Änderung zur Ermittlung von Ineffektivitäten entspricht der Fair Value Änderung der designierten Komponente.
ANGABEN ZU GRUNDGESCHÄFTEN IM RAHMEN VON HEDGE ACCOUNTING
Neben den Angaben zu den Sicherungsinstrumenten sind auch Angaben zu den Grundgeschäften getrennt nach Risikokategorie und Art der Designation in das Hedge Accounting anzugeben. Nachfolgend werden die im Zusammenhang von Fair-Value-Hedges gesicherten Grundgeschäfte getrennt von denen, die in Cash-flow-Hedges einbezogen werden, aufgeführt:
(XLS:) Download |
ANGABEN ZU GRUNDGESCHÄFTEN IM RAHMEN VON FAIR-VALUE-HEDGES IN 2018 |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mio. € |
Buchwert |
Kumulierte Hedge Adjustments |
Hedge Adjustments laufende Periode/ |
Kumulierte Hedge Adjustments aus beendeten Sicherungsbeziehungen |
||||
|
|
|
|
|
||||
Absicherung des Zinsrisikos |
|
|
|
|
||||
Forderungen aus Finanzdienstleistungen |
19.311 |
−10 |
20 |
– |
||||
Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
– |
17 |
17 |
– |
||||
Finanzschulden |
31.670 |
220 |
127 |
– |
||||
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
– |
– |
– |
– |
||||
Absicherung des Währungsrisikos |
|
|
|
|
||||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
– |
– |
– |
– |
||||
Forderungen aus Finanzdienstleistungen |
– |
– |
– |
3 |
||||
Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
640 |
28 |
77 |
– |
||||
Finanzschulden |
26 |
36 |
38 |
– |
||||
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
– |
– |
– |
– |
||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
– |
– |
– |
– |
||||
Sonstige Rückstellungen |
– |
– |
– |
– |
||||
Kombinierte Absicherung des Zins- und Währungsrisikos |
|
|
|
|
||||
Forderungen aus Finanzdienstleistungen |
– |
4 |
4 |
– |
||||
Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
714 |
−32 |
−4 |
– |
||||
Finanzschulden |
166 |
1 |
1 |
– |
||||
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
– |
– |
– |
– |
(XLS:) Download |
ANGABEN ZU GRUNDGESCHÄFTEN IM RAHMEN VON CASH-FLOW-HEDGES IN 2018 |
||||||
---|---|---|---|---|---|---|
|
|
RÜCKLAGE FÜR |
||||
Mio. € |
Fair Value Änderung zur Ermittlung von Ineffektivitäten |
Aktive Cash-flow-Hedges |
Beendete Cash-flow-Hedges |
|||
|
|
|
|
|||
Absicherung des Zinsrisikos |
|
|
|
|||
Designierte Komponenten |
26 |
19 |
0 |
|||
Nicht-designierte Komponenten |
– |
– |
– |
|||
Latente Steuern |
– |
−1 |
0 |
|||
Summe Zinsrisiko |
26 |
19 |
0 |
|||
Absicherung des Währungsrisikos |
|
|
|
|||
Designierte Komponenten |
2.526 |
2.524 |
0 |
|||
Nicht-designierte Komponenten |
– |
−885 |
−9 |
|||
Latente Steuern |
– |
−478 |
1 |
|||
Summe Währungsrisiko |
2.526 |
1.162 |
−8 |
|||
Kombinierte Absicherung des Zins- und Währungsrisikos |
|
|
|
|||
Designierte Komponenten |
27 |
2 |
−26 |
|||
Nicht-designierte Komponenten |
– |
– |
– |
|||
Latente Steuern |
– |
0 |
8 |
|||
Summe Zins- und Währungsrisiko |
27 |
1 |
−18 |
|||
Absicherung des Rohstoffpreisrisikos |
|
|
|
|||
Designierte Komponenten |
– |
– |
7 |
|||
Nicht-designierte Komponenten |
– |
– |
– |
|||
Latente Steuern |
– |
– |
−2 |
|||
Summe Rohstoffpreisrisiko |
– |
– |
5 |
ENTWICKLUNG DER RÜCKLAGE
Im Rahmen der Bilanzierung von Cash-flow-Hedges sind die designierten effektiven Anteile einer Sicherungsbeziehung erfolgsneutral im sogenannten OCI I auszuweisen. Alle darüber hinausgehenden Änderungen des Marktwerts der designierten Komponente werden als Ineffektivität erfolgswirksam erfasst.
In nachfolgender Tabelle erfolgt eine Überleitung der Rücklage:
(XLS:) Download |
ENTWICKLUNG DER RÜCKLAGE FÜR CASH-FLOW-HEDGES (OCI I) |
||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mio. € |
Zinsrisiko |
Währungsrisiko |
Zins-/ Währungsrisiko |
Rohstoffpreisrisiko |
Gesamt |
|||||
|
|
|
|
|
|
|||||
Stand am 01.01.2018 |
55 |
3.533 |
−16 |
9 |
3.581 |
|||||
Gewinne oder Verluste aus effektiven Sicherungsbeziehungen |
−38 |
−414 |
8 |
−5 |
−450 |
|||||
Reklassifizierungen aufgrund geänderter Erwartungen hinsichtlich des Eintritts des Grundgeschäfts |
– |
−1 |
– |
– |
−1 |
|||||
Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts |
2 |
−1.335 |
−8 |
1 |
−1.341 |
|||||
Stand am 31.12.2018 |
19 |
1.783 |
−17 |
5 |
1.790 |
Die Reklassifizierung aufgrund geänderter Erwartungen hinsichtlich des Eintritts des Grundgeschäfts erfolgt durch vorzeitige Beendigung von Sicherungsbeziehungen. Diese werden im Wesentlichen durch die Veränderung von Planzahlen zur Umsatzerlösabsicherung erzeugt.
Fair Value Änderungen nicht designierter Komponenten eines Derivats sind grundsätzlich ebenfalls unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Als Ausnahme von diesem Grundsatz gelten die Fair Value Änderungen aus nicht designierten Zeitwerten von Optionen, soweit sie sich auf das Grundgeschäft beziehen. Zudem werden im Volkswagen Konzern die Fair Value Änderungen nicht designierter Terminkomponenten bei Devisentermingeschäften und bei Währungssicherungsgeschäften im Rahmen von Cash-flow-Hedges zunächst im Eigenkapital (Kosten der Sicherung) erfasst. Damit ergibt sich im Volkswagen Konzern eine sofortige erfolgswirksame Erfassung der Änderungen des Fair Values der nicht designierten Komponenten beziehungsweise Teilen hiervon nur im Falle von Ineffektivitäten.
Die nachfolgenden Tabellen zeigen eine Übersicht der sich aus den nicht designierten Anteilen von Optionen und Währungssicherungsgeschäften ergebenden Veränderungen in der Rücklage für die Kosten der Sicherung:
(XLS:) Download |
ENTWICKLUNG DER RÜCKLAGE FÜR DIE KOSTEN DER SICHERUNG – NICHT DESIGNIERTE ZEITWERTE VON OPTIONEN VOM 01. JANUAR – 31. DEZEMBER 2018 |
||
---|---|---|
Mio. € |
Währungsrisiko |
|
|
|
|
Stand am 01.01.2018 |
63 |
|
Gewinne und Verluste aus nicht designierten Zeitwerten von Optionen |
|
|
Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts |
−86 |
|
Reklassifizierung aufgrund Realisierung des Grundgeschäfts |
|
|
Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts |
23 |
|
Stand am 31.12.2018 |
−1 |
(XLS:) Download |
ENTWICKLUNG DER RÜCKLAGE FÜR DIE KOSTEN DER SICHERUNG – NICHT DESIGNIERTE TERMINKOMPONENTE UND CROSS CURRENCY BASIS SPREAD (CCBS) |
||
---|---|---|
Mio. € |
Währungsrisiko |
|
|
|
|
Stand am 01.01.2018 |
– |
|
Gewinne und Verluste aus nicht designierten Terminkomponenten und CCBS |
|
|
Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts |
−866 |
|
Reklassifizierung aufgrund Realisierung des Grundgeschäfts |
|
|
Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts |
238 |
|
Reklassifizierung aufgrund geänderter Erwartungen hinsichtlich des Eintritts des Grundgeschäfts |
|
|
Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts |
0 |
|
Stand am 31.12.2018 |
−628 |
4.2 Marktpreisrisiko Volkswagen Konzern (ohne Volkswagen Finanzdienstleistungen)
4.2.1 Währungsrisiko
Das Währungsrisiko des Volkswagen Konzerns (ohne Volkswagen Finanzdienstleistungen) resultiert aus Investitionen, Finanzierungsmaßnahmen sowie der operativen Geschäftstätigkeit. Zur Begrenzung des Währungsrisikos werden Devisentermingeschäfte, Devisenoptionen, Währungsswaps sowie kombinierte Zins-/Währungsswaps eingesetzt. Diese Geschäfte beziehen sich auf die Kurssicherung aller wesentlichen Zahlungen der allgemeinen Geschäftstätigkeit, welche nicht in der funktionalen Währung der jeweiligen Konzernunternehmen erfolgen. Im Finanzierungsbereich gilt der Grundsatz der Währungskongruenz.
Im Rahmen des Managements der Währungsrisiken wurden Kurssicherungen im Jahr 2018, unter anderem in den Währungen argentinischer Peso, australischer Dollar, brasilianischer Real, britisches Pfund, chinesischer Renminbi, Hongkong-Dollar, indische Rupie, japanischer Yen, kanadischer Dollar, mexikanischer Peso, norwegische Krone, polnischer Zloty, russischer Rubel, schwedische Krone, Schweizer Franken, Singapur-Dollar, südafrikanischer Rand, südkoreanischer Won, Taiwan-Dollar, tschechische Krone, ungarischer Forint und US-Dollar abgeschlossen.
Als relevante Risikovariablen für die Sensitivitätsanalyse im Sinne von IFRS 7 finden alle nicht funktionalen Währungen Berücksichtigung, in denen der Volkswagen Konzern Finanzinstrumente eingeht.
Wenn die jeweiligen funktionalen Währungen sich gegenüber den übrigen Währungen um 10 % auf- oder abgewertet hätten, ergäben sich in Bezug auf die nachfolgend genannten Währungsrelationen die folgenden Effekte auf die Sicherungsrücklage im Eigenkapital und das Ergebnis nach Ertragsteuern. Ein Aufsummieren der einzelnen Werte ist nicht zweckmäßig, da den Ergebnissen je nach funktionaler Währung andere Szenarien zugrunde liegen.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivitäten der zum 31. Dezember 2018 im Bestand befindlichen wesentlichen Währungen:
(XLS:) Download |
|
31.12.2018 |
31.12.2017 |
||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Mio. € |
+10 % |
−10 % |
+10 % |
−10 % |
||||
|
|
|
|
|
||||
Währungsrelation |
|
|
|
|
||||
EUR/USD |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
1.329 |
−1.272 |
1.627 |
−1.303 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−449 |
449 |
−365 |
193 |
||||
EUR/GBP |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
960 |
−959 |
1.126 |
−1.124 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−205 |
205 |
−73 |
75 |
||||
EUR/CNY |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
729 |
−725 |
515 |
−491 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−159 |
159 |
−58 |
62 |
||||
EUR/CHF |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
312 |
−298 |
246 |
−232 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
12 |
−12 |
16 |
−20 |
||||
EUR/JPY |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
287 |
−285 |
271 |
−244 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−18 |
18 |
−40 |
20 |
||||
EUR/CAD |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
117 |
−113 |
121 |
−113 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−30 |
30 |
−51 |
48 |
||||
CZK/GBP |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
135 |
−135 |
91 |
−91 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−1 |
1 |
0 |
0 |
||||
EUR/AUD |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
97 |
−97 |
164 |
−164 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−32 |
32 |
−36 |
37 |
||||
EUR/SEK |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
94 |
−92 |
105 |
−100 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−35 |
35 |
−22 |
18 |
||||
EUR/PLN |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
−54 |
54 |
0 |
0 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−52 |
52 |
−60 |
60 |
||||
EUR/CZK |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
65 |
−65 |
69 |
−69 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−38 |
38 |
−20 |
20 |
||||
EUR/TWD |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
77 |
−77 |
72 |
−72 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−6 |
6 |
−10 |
10 |
||||
EUR/BRL |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
8 |
−8 |
6 |
−6 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−65 |
65 |
−20 |
20 |
||||
EUR/HUF |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
0 |
0 |
0 |
0 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
−63 |
63 |
−54 |
54 |
||||
GBP/USD |
|
|
|
|
||||
Sicherungsrücklage |
61 |
−61 |
63 |
−63 |
||||
Ergebnis nach Ertragsteuern |
1 |
−1 |
−2 |
2 |
4.2.2 Zinsrisiko
Das Zinsrisiko für den Volkswagen Konzern (ohne Volkswagen Finanzdienstleistungen) resultiert aus Änderungen der Marktzinssätze, vor allem bei mittel- und langfristig variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten. Zur Sicherung werden teilweise im Rahmen von Fair-Value- beziehungsweise Cash-flow-Hedges und in Abhängigkeit der Marktlage Zinsswaps sowie kombinierte Zins-/Währungsswaps abgeschlossen. Die Refinanzierung konzerninterner Finanzierungen erfolgt überwiegend fristenkongruent. Abweichungen vom Konzernstandard erfolgen auf Basis zentraler Limitvorgaben und unterliegen einer laufenden Überwachung.
Zinsrisiken im Sinne von IFRS 7 werden für diese Gesellschaften mittels Sensitivitätsanalyse ermittelt. Hierbei werden Effekte der risikovariablen Marktzinssätze auf das Finanzergebnis sowie das Eigenkapital, unter Berücksichtigung von Steuern, dargestellt.
Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2018 um 100 bps höher gewesen wäre, wäre das Eigenkapital um 131 Mio. € (Vorjahr: 88 Mio. €) niedriger ausgefallen. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2018 um 100 bps niedriger gewesen wäre, wäre das Eigenkapital um 66 Mio. € (Vorjahr: 24 Mio. €) höher ausgefallen.
Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2018 um 100 bps höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis nach Ertragsteuern um 24 Mio. € höher (Vorjahr: 76 Mio. € niedriger) ausgefallen. Wenn das Marktzinsniveau zum 31. Dezember 2018 um 100 bps niedriger gewesen wäre, wäre das Ergebnis nach Ertragsteuern um 26 Mio. € niedriger (Vorjahr: 64 Mio. € höher) ausgefallen.
4.2.3 Rohstoffpreisrisiko
Rohstoffrisiken für den Volkswagen Konzern (ohne Volkswagen Finanzdienstleistungen) resultieren im Wesentlichen aus Preisschwankungen sowie der Verfügbarkeit von Eisen- und Nichteisenmetallen, Edelmetallen, Rohstoffbedarfen im Zusammenhang mit der Digitalisierungs- und Elektrifizierungsstrategie des Konzerns sowie Kohle, CO2-Zertifikaten und Kautschuk.
Zur Begrenzung von Rohstoffrisiken werden sowohl Warentermingeschäfte als auch Swaps abgeschlossen.
Rohstoffpreisrisiken im Sinne von IFRS 7 werden mittels Sensitivitätsanalyse dargestellt. Diese zeigt den Effekt von Änderungen der Risikovariable Rohstoffpreise auf das Ergebnis nach Ertragsteuern.
Wenn die Rohstoffpreise der gesicherten Nichteisenmetalle sowie der Kohle- und Kautschuk-Sicherungen zum 31. Dezember 2018 um 10 % höher (niedriger) gewesen wären, wäre das Ergebnis nach Ertragsteuern um 197 Mio. € (Vorjahr: 101 Mio. €) höher (niedriger) ausgefallen.
4.2.4 Aktien- und Anleihekursrisiko
Die aus der Überschussliquidität aufgelegten Spezialfonds sowie die zum Fair Value bewerteten Beteiligungen unterliegen insbesondere einem Aktien- und Anleihekursrisiko, welches sich aus der Schwankung von Börsenkursen, Börsenindizes und Marktzinssätzen ergeben kann. Die sich aus einer Variation der Marktzinssätze ergebenden Veränderungen der Anleihekurse werden, wie die Bewertung von Währungs- und sonstigen Zinsrisiken, aus den Spezialfonds sowie der zum Fair Value bewerteten Beteiligungen in den Abschnitten 4.2.1 und 4.2.2 quantifiziert. Generell wird den Risiken aus Spezialfonds dadurch entgegengewirkt, dass in den Anlagerichtlinien bei der Anlage von Mitteln eine breite Streuung hinsichtlich der Produkte, Emittenten und der regionalen Märkte vorgeschrieben wird. Daneben werden bei entsprechender Marktlage Kurssicherungen durchgeführt.
IFRS 7 verlangt im Rahmen der Darstellung von Marktrisiken Angaben darüber, wie sich hypothetische Änderungen von Risikovariablen auf den Preis von Finanzinstrumenten auswirken. Als Risikovariablen kommen hierbei insbesondere Börsenkurse oder Indizes sowie Zinsänderungen als Parameter von Anleihekursen infrage.
Wenn zum 31. Dezember 2018 die Aktienkurse um 10 % höher gewesen wären, wäre das Ergebnis nach Steuern um 16 Mio. € und das Eigenkapital um 4 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. € Eigenkapitalauswirkung) höher ausgefallen. Wenn zum 31. Dezember 2018 die Aktienkurse um 10 % niedriger gewesen wären, wäre das Ergebnis nach Steuern um 25 Mio. € und das Eigenkapital um 4 Mio. € (Vorjahr: 108 Mio. € Eigenkapitalauswirkung) niedriger ausgefallen.
4.3 Marktpreisrisiko Volkswagen Finanzdienstleistungen
Das Währungskursrisiko des Teilkonzerns Volkswagen Finanzdienstleistungen resultiert im Wesentlichen aus von der funktionalen Währung abweichenden Vermögenswerten sowie Refinanzierungen innerhalb der operativen Geschäftstätigkeit. Das Zinsrisiko ergibt sich aus fristeninkongruenten Refinanzierungen und aus unterschiedlichen Zinselastizitäten der einzelnen Aktiv- und Passivpositionen. Diese Risiken werden durch den Abschluss von Währungs- beziehungsweise Zinssicherungsgeschäften begrenzt.
Im Rahmen der Zinssicherungsgeschäfte kommen Mikro- und Portfoliohedges zum Einsatz. Die in diese Sicherungsstrategie einbezogenen Teile der festverzinslichen Vermögenswerte beziehungsweise Verbindlichkeiten werden entgegen der ursprünglichen Folgebewertung (fortgeführte Anschaffungskosten) zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die dadurch resultierenden Effekte in der Gewinn- und Verlustrechnung werden durch die gegenläufigen Ergebniswirkungen der Zinssicherungsgeschäfte (Swaps) kompensiert. Zur Vermeidung von Währungsrisiken werden Währungssicherungskontrakte, bestehend aus Devisentermingeschäften und Zins-/Währungsswaps, eingesetzt. Alle Zahlungsströme in Fremdwährung werden abgesichert.
Zum 31. Dezember 2018 betrug der Value-at-Risk für das Zinsrisiko 122 Mio. € (Vorjahr: 167 Mio. €) und für das Währungsrisiko 187 Mio. € (Vorjahr: 165 Mio. €).
Der gesamte Value-at-Risk für Zins- und Währungsrisiken des Teilkonzerns Volkswagen Finanzdienstleistungen betrug 214 Mio. € (Vorjahr: 167 Mio. €).